Neujahrspredigt 2025 des bayerischen evangelischen Landesbischofs Christian Kopp

„Prüft alles und behaltet das Gute“

Mit der biblischen Jahreslosung „Prüft alles und behaltet das Gute“ (1. Thess. 5,21) eröffnete
Landesbischof Christian Kopp im Neujahrsgottesdienst in der Münchner St. Matthäuskirche das
Jahr 2025. Dabei rief er zu einer Lebenshaltung auf, die von der bewussten Orientierung auf das
Gute geprägt ist.
In seiner Predigt betonte Kopp die Zeitlosigkeit der Worte des Apostels Paulus und ihre
Bedeutung für die Herausforderungen der Gegenwart. „In einer Welt voller Widersprüche und
Unsicherheiten erfordert es Mut und Weisheit, Entscheidungen zu treffen und sich bewusst für
das Gute zu entscheiden.“ Das Gute sei nach dem Apostel Paulus Frieden halten, geduldig sein,
nichts nachtragen, fröhlich sein, beten, danken, trösten und geistvoll, visionär leben. Dabei
verwies der Landesbischof auf die Kunst, nicht immer nach Perfektion zu streben, sondern auch
mit dem Zweitbesten zufrieden zu sein, um innere Ruhe zu finden.
Kopp hob hervor, wie wichtig diese Haltung für das gesellschaftliche Zusammenleben sei.
Angesichts zunehmender gesellschaftlicher Spannungen rief er dazu auf, Differenzen
auszuhalten und die Vielfalt als Bereicherung zu sehen. Er betonte, dass die Haltung, alles zu
prüfen und das Gute zu behalten, eine Grundlage für sozialen Ausgleich und ein friedliches
Miteinander sei – sowohl in der Kirche als auch in der gesamten Gesellschaft.
Ein zentrales Anliegen des Landesbischofs war es, die spirituelle Dimension dieser Jahreslosung
zu betonen. Er lud dazu ein, sich auf individuelle und gemeinschaftliche spirituelle Wege zu
begeben. Angebote wie die neue Plattform ganzhier.de, die Orientierung in der persönlichen
Spiritualität bietet, könnten helfen, den eigenen Glauben zu Gott auf der seelischen und
körperlichen Ebene zu vertiefen.
Mit einem zuversichtlichen Ausblick auf das neue Jahr schloss Kopp: „Lasst uns das Gute im
Blick, im Herzen und im Sinn behalten und es nicht zerdrücken, sondern lasst uns das Gute so
vorsichtig wie ein neugeborenes Kind halten.“ Denn das Gute sei der Schlüssel zu einem
erfüllten Leben – für uns selbst und für die Gemeinschaft.